Das Schriftzeichen für Metall zeigt zwei Barren Gold unter einem Dach. Das Metall stellt das junge oder frühe Yin dar. Es ist die Zeit von Tag- und Nachtgleiche im Herbst. Die üppigen Kräfte des Sommers beginnen sich einer Ruhe unterzuordnen, die langsam auf die Einkehr in die Tiefe des Winters vorbereitet. Das Metall-Element steht für Abgrenzung zwischen der Innen- und Außenwelt. Im Lebenszyklus eines Menschen ist es die Zeit des Alterns. Man trennt sich von Altem um für Neues Platz zu schaffen. Man schaut auf das Leben zurück und entscheidet, was man noch machen möchte. Die Tageszeit ist der Abend, wo die Sonne im Westen untergeht.
Dem Metall-Element werden die Organe Lunge und Dickdarm zugeschrieben, die Farbe Weiss, die Geschmacksrichtung Scharf, die Emotionen Trauer, Raumangst und Zukunftssorgen sowie das Gewebe Haut & Körperhaar. Die Atmung über die Lunge bzw. die Haut ist der Kontakt zur Außenwelt und verbindet Innen- und Außen. Sie hat eine klärende und filternde Funktion. Um das Immunsystem zu stärken, muss man demnach in erster Linie die Lunge stärken.
Wichtig für eine kräftige Lunge ist auch die Luft, die wir einatmen. Trauer und das Gefühl des Verlustes behindern oft das Atmen. Wir gehen gebückter und bekommen weniger Luft. Fixe Vorstellungen und Ideen und somit Einengungen im Leben stören hingegen den Dickdarm.
Zudem finden wir im Metall die Ausdauer, Disziplin und Beständigkeit, genau diese Tugenden, die aus einem einfachen Menschen einen Weisen werden lassen. In der Metallpersönlichkeit sehen wir den Konflikt, der sich ergibt, wenn wir unser Leben noch nicht geläutert haben, sondern im Yang (zu fest im Aussen) leben. Hier ist der Drang zu Besitz, auf der anderen Seite die beständige Trauer über die Dinge, die verloren sind und verloren werden. Der historische Buddha Siddharta Gautama erkannte, dass Begehren, Abneigung sowie vor allem unsere Anhaftungen unser eigentliches Leiden verursachen – was im Prinzip einem Nicht-Loslassen entspricht.
Die Ernährung im Herbst
Die Energie zieht sich langsam ins Innere zurück und wird in dieser Bewegung durch die Ernährung unterstützt. Statt leichte Blüten und Blätter bevorzugen wir die reifen, schweren Früchte des Feldes wie Kartoffeln, Kürbisse, Zucchini. Da der Herbst die Trockenheit bringt und die Schleimhäute unseren Kontakt nach aussen darstellen und ebenfalls trocken werden, suchen wir zusätzlich befeuchtende Nahrungsmittel heraus: Birnen, Mandeln, Äpfel, Sesamsaat, Pilze und auch Milchprodukte im Masse. Der scharfe Geschmack wird dem Metall-Element zugeordnet, er bewegt das Qi nach oben. Wer also unter trüber Stimmung leidet und anstatt zu Süßigkeiten zum Beispiel zu Chilli con/sin Carne oder scharfer Hühner- oder Thaisuppe greift, zieht das Qi, die Energie und die Stimmung, förmlich nach oben.
Scharfer Geschmack stärkt die Abwehrkraft
Zudem stärkt der scharfe Geschmack über diese nach oben (zur Hautoberfläche) und außen gerichtete Bewegung unsere Abwehrkräfte, da er Schleim und Flüssigkeiten im Körper reduziert. Aus diesem Grund können wir im ersten Stadium einer Erkältung, also wenn Frösteln, laufende Nase und eine Aversion gegen Wind einsetzt, scharfe Gewürze oder Getränke verwenden, wie zum Beispiel Ingwertee, Cayennepfeffer, Zwiebeln oder auch Glühwein , um die Poren zu öffnen, Schweiß auszulösen und Kälte und den Wind auszutreiben. Weitere Vertreter des Metall-Elements sind getrocknete Gewürze, die in unserer Ernährung das Pendant zu dem Prozess des Austrocknens in der Natur darstellen. Sie unterstützen uns in der Abwehr von Kälte und Feuchtigkeit durch ihre wärmende Wirkung (zum Beispiel Anis, Kardamom, Muskat, Nelke, Oregano, Rosmarin, Thymian, Zimt), während scharfe getrocknete Gewürze (Cayennepfeffer, Chili, Curry, Ingwer,) außerdem auch die Verbreitung von Bakterien verhindern.
Weiße Gemüse wie Kohl oder Wurzeln oder Zwiebelgewächse stärken Abwehrkräfte
Auch alle weißen Gemüse wie Sellerie, Blumenkohl und Schwarzwurzel, Rettich, Lauch, Zwiebel, Meerrettich haben eine unterstützende Wirkung auf die Metall-Organe. Zusammen mit kleinen Mengen scharfer Gewürze bieten sie eine hervorragende Überleitung in die kalte Jahreszeit und einen idealen Schutz vor Erkältung, indem sie die Abwehrkraft stärken.
Zusammenfassend kann man sagen dass die Ernährung im Herbst also wärmend und kräftigend sein soll. Gut sind Suppen und Eintöpfe, denn sie liefern die notwendige Flüssigkeit, um der Trockenheit des Metall-Elements entgegen zu wirken, die Säfte von Lunge und Dickdarm werden genährt und die Schleimhäute können somit auftanken. Die Mahlzeiten sollten zudem früher am Tag verzehrt werden, als noch im Sommer, da sich auch das Licht früher zurückzieht. Wann immer es möglich ist, versuchen wir früher zu Bett zu gehen und schlafen morgens etwas länger, um die Energie zu bewahren.
Sich auf den Fluss des Lebens einlassen, loslassen und auf das Leben vertrauen, dies stärkt Lunge und Dickdarm. Das Alte geht, damit Neues entstehen kann.