Das Element Holz und der Frühling

Das Element oder auch Wandlungsphase Holz repräsentiert die Energien des Frühlings

Die Kräfte, die in der stillen Dunkelheit des Winters geruht haben, drängen nun darauf, sich kraftvoll zu entfalten.

Es ist beeindruckend zu erleben, wie ein winziges Keimblättchen in der Lage ist, eine grosse Menge Erde beiseite zu räumen, um sich vom Licht zu nähren und sich zu entfalten. Es ist dieses Drängen und Durchdringen, das massgeblich die Wandlungsphase Holz kennzeichnet.

Dem Holz wird nebst dem Frühling, die Farbe Grün, der saure Geschmack, Ärger als Emotion sowie die Organe Leber und Gallenblase zugeordnet.

Die Leber hat in der TCM die Aufgaben das Blut zu speichern, die Sehnen zu kontrollieren, gewährleistet den freien Qi- Fluss, manifestiert sich in den Nägeln, öffnet sich in den Augen und beherbergt die Traumseele Hun (Unterbewusstsein).

Die Leber behält das Endziel immer klar vor Augen. Sie kann strategisch planen, sie weiss um ihre Stärke und ihrem Zugang zur Intuition. Mit Mut und Tatkraft kämpft sie beherzt und elegant für Fortschritt und Wachstum. Wenn nötig wird sie sich auch lautstark durchsetzen. Sie weiss aber auch, das der beste Kampf der ist, den man nicht zu führen braucht.

Die Leber, welche in der TCM als General gesehen wird, will Krieg vermeiden, diplomatische Lösungen finden, mal nachgeben und dann auch wieder hart die eigenen Grundsätze verteidigen.

 

Wie die Leber gesund bleibt:

– Freiraum
– Genug Schlaf
– Zeit für Visionen
– Freunde
– Raum für Kreativität und Ausdruck
– Bewegung in der Natur
– Leberentgiftung im Frühling

 

Was die Leber aus dem Gleichgewicht bringt:

– Stress, Frust und Ärger
– Autoaggression
– Kämpfen am falschen Ort zur falschen Zeit (Autoimmunerkrankungen)
– Ungerechtigkeit
– Sich ins Nirwana kiffen, wie auch übermässiger Alkohol
– Keine Zeit für Visionen, kein Lebensplan

 

 

Die Gallenblase speichert Galle und scheidet sie aus, sie kontrolliert die Sehnen, die Urteilskraft und den Mut.

Die Gallenblase kennt, wie keine anderer die Kunst der optimalen Spannung bzw. den geschmeidigen Wechsel zwischen Spannung und Entspannung. Auch die Urteilskraft und der Mut, Entscheidungen zu treffen, werden der Gallenblase zugeordnet. Die Leber entwirft die Strategie als Planungsorgan. Die Gallenblase setzt den Plan als Ausführungsorgan um. Sie arbeiten daher sehr eng zusammen und bedingen sich gegenseitig.

 

Wie die Gallenblase gesund bleibt:

– Herausforderungen und Abenteuer erleben
– Genug Bewegung, möglichst draussen in der Natur
– Ziele verfolgen
– Abwechslung
– Entscheidungen treffen

 

Was die Gallenblase aus dem Gleichgewicht bringt:

– Kein Plan, keine Vision
– Tatenlosigkeit und Apathie
– Frust
– Langweile und zu wenig Abwechslung
– Zuviel oder unterdrückter Ärger
– Zuviel Fett
– Ungerechtigkeit

 

Die Ernährung im Frühling

Erfrischende junge Kräuter geben jetzt im Frühling den Ton an. Alles spriesst und drängt zum Licht. Genau diese Energie finden wir in Keimen und Sprossen: geballte frische Lebenskraft!
Sie schwemmen überflüssiges Salz der Wintermonate aus und machen Lust auf Bewegung.                            Die Bewegung vertreibt die Frühjahrsmüdigkeit und bringt das Qi zum Fliessen. Frische Kohlblätter (Weisskabis, Rotkabis) zerteilen Stagnationen mit ihrer leichten schärfe. Radieschen und gekeimte Rettichsamen, sind genauso wie Kresse und Sprossen ein Wundermittel gegen Trägheit. Kräuter wie Basilikum, Rosmarin, Dill, Kümmel und Fenchel versorgen Körper und Geist mit Frühlingsenergie.

Nun stehen wir allmählich wieder früher auf und gehen später zu Bett. Alles Beschwehrende wird vom Wind fortgeweht. Daher verzichten wir nun auf das Winteressen und meiden Frittiertes und Gebratenes. Gedünstetes und Blanchiertes ist bestens geeignet, um das Jahr zu beginnen und es voller Frische anzupacken.