Bärlauch – Allium ursinum

Liebe Freunde,

der Frühling nähert sich in grossen Schritten, nun riecht man in feuchten Wäldern wieder den intensiven Duft des Bärlauchs, die Saison hat begonnen! Bärlauch, der nahe Verwandte der Zwiebel und dem Knoblauch, ist ein Frühlingsbote und zeigt sich momentan entlang von Bachläufen und in Wäldern.
In diesem Bericht werden wir euch was über den Bärlauch seine Geschichte und Wirkungen nach traditioneller Heilkunde erzählen und wie Ihr ihn verwenden könnt.

Geschichte
„Sonne von Süden fiel auf den Felsen, und dem Grund entsprang der grüne Lauch“, heisst es in der Edda, der Germanischen Volksmythologiesammlung über den Ursprung des Bärlauchs. Er galt als eine der ersten Pflanzen seit der Welterschaffung und als eine der heilkräftigsten. Die walisischen Kelten assen ihn vor der Schlacht, um gestärkt in den Kampf zu ziehen. „Allium“ wird mit Lauch übersetzt; „ursinum“ kommt von „ursus“(= der Bär) und bedeutet: „ für den Bären geeignet“. Pflanzen, in denen der Name „ Bär“ auftaucht, wurden von alten Völkern stets als mächtige, heilkräftige Gewächse angesehen. Um ebensolche Bärenkräfte zu erlangen, assen die Menschen zu Frühlingsbeginn Bärlauchsuppe. Bärlauch war schon vor über 2000 Jahren als Heil- und Gemüsepflanze beliebt. Pfarrer Künzle (1857- 1945) verehrte ihn als „eine der stärksten und gewaltigsten Medizinen in des Herrgotts Apotheke“. Künzle hatte Recht: Heutzutage bezeichnet man den Bruder des Knoblauchs als eine Art europäische Antwort auf Ginko. 

Ernte
Frischer Bärlauch hat die grösste Wirkung. Erntet alle Pflanzenteile bis auf die harten Samen: Von März bis Mai die jungen Blätter mit Stängel, später Blütenknospen, Blüten und junge grüne, weiche Früchte. Die Zwiebeln könnt Ihr am Ende der Vegetationsperiode, wenn die Blätter zu vergilben beginnen, oder im Oktober ernten.

Wirkungen
„Wohl kein Kraut der Erde ist so wirksam zur Reinigung von Magen, Darm und Blut wie der Bärlauch“, schwärmt Kräuterpfarrer Künzle und trifft damit ins Schwarze. Es sind ätherische Öle, die aus Schwefelverbindungen bestehen und den typischen Knoblauchgeruch des Bärlauchs ausmachen. Die Ausscheidung der Duftstoffe aus dem menschlichen Körper, die mehrere Tage dauern kann, geschieht über den Darm und die Niere, aber auch über die Haut und zu 10% über die Lunge. Und wo die ätherischen Öle duften, dort wirken sie auch! Bärlauch hemmt das Zusammenklumpen der Blutplättchen und wird zur Vorbeugung und Therapie bei altersbedingten Gefässerkrankungen eingesetzt, bei Bluthochdruck und Arteriosklerose mit all ihren Folgeerscheinungen. Die Blutgefässe werden erweitert und entkrampft und damit der Blutdruck gesenkt, allerdings erst nach längerer Anwendung. Die antioxidative Wirkung des Bärlauchs verhindert, dass sich Cholesterin an den Gefässen ablagert, und er senkt dadurch auch erhöhte Cholesterinwerte. Bärlauch wirkt krampflösend und entzündungshemmend, er regt durch den hohen Gehalt an Senfölglykosiden und Schwefel die Verdauungssäfte an und fördert den Eiweissabbau, deshalb wird er bei Appetitlosigkeit oder Gärungs- und Fäulnisprozessen im Verdauungssystem eingesetzt. Bewährt hat sich Bärlauch auch bei chronischen, stoffwechselbedingten Hauterkrankungen. Dafür wird er vor allem als entgiftende Frühjahrskur eingesetzt. Zu dieser Zeit steht der Bärlauch in Massen frisch zur Verfügung, und Ihr könnt eure Medizin selbst und zudem sehr geschmacksvoll zubereiten. Auch als Ur- Tinktur oder Kapseln steht Allium ursinum zur Verfügung. Gerne Beraten wir Euch über den Bärlauch und weitere Heilpflanzen bei uns in der Praxis.                                                                                                                         

Termine unter  041 210 96 06  oder per Mail:  http://mail@akupunkturluzern.ch                                                                                            

Bärlauch wirkt gegen Bakterien, Viren, Pilze und Würmer. Das Allicin wirkt sehr stark antibakteriell und keimhemmend speziell auf die Bakterienflora des Darmes samt ihren Fäulnis und Gärung verursachenden Bakterien, ohne die nützlichen Darmbakterien zu zerstören. Besonders Wirksam ist Bärlauch daher zur Darmsanierung nach einer Behandlung mit Antibiotika oder Sulfonamiden, er unterstützt den Wiederaufbau einer gesunden Darmflora und hilft bei einer Candida- Pilz- Übersiedlung, das zerstörte Gleichgewicht im Darm wieder aufzubauen. Zudem hilft Bärlauch mit seinen schwefelaktiven Substanzen dem Körper, giftige Schwermetalle schneller auszuscheiden; vermutlich besitzt er auch eine bleientgiftende Wirkung. Bei Bronchialerkrankungen ist Bärlauch durch seine bronchienentspannenden und keimhemmenden Inhaltsstoffe heilsam, denn das ätherische Öl wird zu 10% durch die Lunge ausgeschieden. Die äusserliche Anwendung frisch zerquetschter Bärlauchblätter mit ihren antibakteriellen und fungiziden (pilztötenden) Eigenschaften nutzt die Volksheilkunde bei Wundinfektionen und Pilzbefall; die verstärkte örtliche Blutzufuhr fördert die Wundheilung.

Neues Wissen
Wenn Cholesterin durch freie Radikale chemisch verändert wird, kommt es zu Ablagerungen an den Gefässwänden. Das Ergebnis einer Studie konnte aufzeigen, dass Allium ursinum die gleichen antioxidativen Wirkungen besitzt wie die Vitamine A, C und E und Selen. Der Gehalt an Adenosin ist in Bärlauch 20- mal höher als in Knoblauch. Adenosin besitzt antioxidative Eigenschaften und schützt damit vor vorzeitiger Alterung: Es erweitert die peripheren Gefässe, erhöht die Fliessgeschwindigkeit des Blutes und der Lymphe und ist somit zur Vorbeugung gegen Herzinfarkt, Thrombosen und Arteriosklerose bestens geeignet. Die Steigerung der Blut- und Lymphzirkulation bewirkt einen besseren Zufluss zu den Organen, Geweben und Zellen und zugleich einen besseren Abtransport von Stoffwechselabfallprodukten und Toxinen. Dadurch wird der Körper schneller entgiftet.

Rezepte
Bärlauchessig:
Eine Handvoll klein geschnittene Bärlauchblätter in 1 l Bio- Apfelessig geben und 3 Wochen ziehen lassen. Die Blätter können bei Gebrauch in der Flasche verbleiben, so lange keine Pflanzenteile aus der Flüssigkeit herausragen. Für eine Blutreinigungskur 6 Wochen lang morgens nüchtern 1 EL Bärlauchessig mit ½ Tasse warmem Wasser vermengt trinken. Bei juckenden, nässenden Hauterkrankungen verdünnt für Umschläge einsetzen ( 1 EL auf 250 ml Wasser).

Bärlauch- Hustenmittel:
1 Handvoll Blätter sehr klein schneiden, mit 100 ml Wasser überbrühen; wenn die Flüssigkeit nur noch warm ist, 2 EL Honig zugeben. Eine halbe Stunde ziehen lassen, danach abgiessen und in stündlichem Abstand je 1 TL einnehmen.

Bärlauchpesto:
100 g frische Bärlauchblätter waschen und trocken tupfen. Mit 5 klein geschnittenen Bärlauchzwiebeln, 20 g Sonnenblumenkernen, 150 ml kaltgepresstem Olivenöl und etwas geriebenem Parmesankäse im Mixer zerkleinern und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Mit Olivenöl bedeckt bleibt es im Kühlschrank ein halbes Jahr haltbar.

Achtung!
Bärlauch sieht dem Maiglöckchen oder der Herbstzeitlosen, welche giftig sind, ähnlich. Bärlauchblätter sind lang gestielt und stehen einzeln; jeder Blütenstengel wächst einzeln direkt aus der Zwiebel. Maiglöckchenblätter beginnen fast unmittelbar über dem Erdboden und umschliessen den Blütenschaft; es entwickeln sich aus einem Blütenstiel zwei zu Beginn eingerollte Blätter. Die Herbstzeitlose hat mehrere, meist drei eher tulpenartige Blätter an einem Stängel, sie sind vorne kahnförmig- stumpf. Man erkennt Bärlauch gut am Knoblauchgeruch, trotzdem ist es wichtig genau hinzuschauen. Wer noch unsicher ist findet unter diesem Link weitere Erklärungen: https://www.youtube.com/watch?v=0dUk4nbfs2Y